REISE
VERSUCH
17 Fotos
Costa Rica
Parque Nacional Cahuita

Die Regenwald-Fototapete

Lesedauer: ca. 6 Minuten

Allein für diesen kleinen Spaziergang hat sich die Reise nach Costa Rica bereits gelohnt.
Warum? Begleite uns einfach auf den folgenden acht Kilometern durch den Nationalpark Cahuita.

Los geht es direkt im Dorf Cahuita, und zwar an der Strandbar, wo es sich gestern Nachmittag ein Faultier über einem Sonnenschirm gemütlich gemacht hatte.

Neben dieser Strandbar führt eine Brücke über einen Fluss - und schon ist man am Eingang zum Nationalpark.

Die Höhe des Eintrittspreises kann man selbst bestimmen. Und nachdem wir den von uns festgelegten Preis bezahlt und eine Quittung darüber bekommen haben, sind wir drin.

Wenn man wie wir direkt aus dem deutschen Spätherbstgrau hierher kommt, ist allein schon das intensive Grün hier eine Wohltat.

Der Weg führt am Meer entlang. Immer wieder öffnet sich der Weg zu einem karibischen Bilderbuchstrand.

Aber wir sind nicht zum Baden hergekommen, also gehen wir weiter.

Wir kommen an einen Fluss, der an dieser Stelle ins Meer mündet. Beziehungsweise würde er das, wenn er etwas mehr Wasser führen würde.

Was ist denn das da in dem Fluss? Ein Stachelrochen?

Vielleicht gehen wir besser nicht durch diesen Fluss hindurch. Wir folgen dem Weg weiter durchs Grüne.

Dann kommen wir an der Punta Cahuita an, eine Art Spitze des Nationalparks. Dort wartet eine Affenmama mit ihrem Baby auf Touristen, in der Hoffnung, dass sie etwas zum Futtern abgreifen kann.

Aber sie geht leer aus.

Also versucht sie, sich selbst etwas zu besorgen.

Wir jedenfalls gehen weiter. Immer wieder werden wir auf unserem Weg von Affen beobachtet.

Ein Stück weiter ist ein Nasenbär so mit seinem Mittagessen beschäftigt, dass es ihn überhaupt nicht stört, dass wir nur einen Meter vor ihm stehen.

Irgendwie kommt man sich in Costa Rica sowieso die ganze Zeit so vor, als befände man sich in einem überdimensionalen Zoo. Und nun sind wir offenbar plötzlich im Tropenhaus dieses Zoos gelandet.

Ein Steg führt mitten durch tropischen Regenwald. Das ganze wirkt so bilderbuchmäßig, dass es unmöglich real sein kann. Wir werden sicherlich verarscht. Links und rechts befindet sich eine Fototapete, vermuten wir.

Pinkfarbene Bananen? Offenbar wurde da bei der Gestaltung der Fototapete ein Fehler gemacht.

Wir gehen den Steg weiter, um Ecken und Kurven, immer tiefer in den Regenwald hinein. Vielleicht ist ja doch alles echt?

Außer uns ist so gut wie niemand hier. Und dann kommt uns plötzlich mitten in diesem (echten oder gefakten?) Regenwald eine Mitschülerin aus meiner Spanischsprachschule entgegen. Die Sprachschule ist ebenfalls in Costa Rica, soweit passt alles. Allerdings war das vor sechs Jahren. Irgendwas stimmt hier also wirklich nicht.

Jedenfalls setzen wir dann unseren Spaziergang fort, wir haben mittlerweile den letzten Kilometer des Wegs erreicht. Wir befürchten immer noch, dass danach eine dicke Tür kommt, wir das Tropenhaus verlassen, plötzlich wieder in Stuttgart sind und unsere dicken Wintermäntel anziehen müssen.

Aber wir haben Glück. Am Ende des Wegs wartet lediglich ein Taxi, das uns zurück nach Cahuita bringt.

Land:Costa Rica
Ort:Parque Nacional Cahuita
Reisedatum:26.11.2021
Autor:Manuel Sterk
Veröffentlicht:02.12.2021
Leser bisher:86

Deine Meinung zu dieser Reiseerzählung:


Gefällt mir

Nicht so toll
Peer
Tolle Fotos :-) Danke fürs Schreiben! Gruß aus Stuttgart.
Wolle
Wieso tragen die Affen keine FFP2-Masken?
Jana
Was für ein lustiger Zufall, dir 6 Jahre später wieder in Costa Rica über den Weg zu laufen! Hab mich sehr gefreut :D
Deine Erzählungen sind super, bringen in den Arbeitsalltag jeweils ein wenig Farbe :) LG
Dein Kommentar:
Dein Name:

Dein Name wird über Deinem Kommentar angezeigt. Du kannst dabei natürlich irgendwas eingeben, auch den größten Blödsinn, aber schön wäre es, wenn die Leser Deines Kommentars erkennen könnten, wer ihn geschrieben hat ;)

Nächste Reiseerzählung:

40 Sekunden Sex, 100% Erfolg

Ein Bus fährt mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Lautes Hupen. Wir retten uns gerade noch rechtzeitig von der Straße. Möglicherweise war es doch nicht die allerbeste Idee, mit unseren zwei klappernden Bananenfahrrädern auf dieser vielbefahrenen Landstraße unterwegs zu sein.
Lesen...(Lesedauer ca. 6 Minuten)